| FSV Harz 04 verliert in Kühnhausen vom 12.11.2006 |  So, 12.11.2006, 14:00 Uhr - Sportplatz Kühnhausen
FSV Kühnhausen - FSV Harz 04 Erfurt 4:2 (2:0)
FSV: Hoffmeyer, Bodenstein, Maurer, Ruhe (GK), Grund, S. Werner (80. Möller), Frömmel (46. Pirk, GK), Brocke, Schüßler (75. Kretschmann), Förster, C. Werner (GK)
Harz 04: Dehling - Gleiche, Große, Ludwig, Eder (75. Will) - Köchel, Glatzel (46. Gruev), Degenhardt (77. D. Schütze), Steffenhagen - Sonntag, Gerhard
Sch.: Frenzel (TSV Mittelhausen)
Z.: 60
T.: 1:0 Frömmel (3.), 2:0 Schüßler (30.), 2:1 Steffenhagen (47., Vorarbeit Degenhardt), 3:1 Schüßler (74.), 4:1 Brocke (76.), 4:2 Will (88., Vorarbeit Große)
KÜHNHAUSEN. Zum Hinrundenabschluss musste sich der FSV Harz 04 beim Spitzenreiter mit 2:4 geschlagen geben. Bei stürmischen äußeren Bedingungen übernahmen die Hausherren sofort die Initiative und schnürten die Gäste in deren Hälfte ein. Größtes Manko der Harzer war in dieser Phase das mangelhafte spielerische Befreien aus der Umklammerung.
Die Bälle wurden meist planlos nach vorn geschlagen, so dass die Offensivkräfte in der Luft hingen und kaum für Entlastung sorgen konnten. So folgte die verdiente Führung für Kühnhausen, der FSV bekam den Ball nicht aus der Gefahrenzone und legte einem Kühnhäuser Spieler den Ball auf den Fuß. Dieser nahm die Einladung dankend an und schoss von der Strafraumgrenze zur 1:0-Führung ein.
Auch in der Folge war der FSV Harz 04 meist in der Defensive gebunden und fand kaum zu seinem Spiel. Das 0:2 in der 30. Minute war allerdings äußerst umstritten. Einen weiten Befreiungsschlag erlief ein Kühnhäuser, der nach Ansicht vieler Beobachter klar im Abseits stand. Er steuerte allein auf FSV-Torwart Dehling zu, der den ersten Schuss großartig parierte, beim Nachsetzen des Stürmers aufgrund klarer Behinderung aber keine Chance hatte.
Nach der Einwechslung von Spielertrainer Gruev zur Pause zeigte der FSV Harz 04 ein anderes Gesicht. Die Zweikämpfe wurden viel agressiver geführt, auch die eigenen Offensivbemühungen hatten mehr Biss. Der Traumstart in die zweite Halbzeit war perfekt, als Steffenhagen eine schnelle Ballstafette mit dem Anschlusstreffer abschloss. Er schoss den Ball überlegt gegen die Laufrichtung des Torhüters in den rechten Torwinkel. Nun folgte, angetrieben von Ilia Gruev und mit Rückenwind, ein wahrer Sturmlauf der Gäste. Minutenlang wurde der FSV Kühnhausen in die eigene Hälfte gedrückt. Der mögliche Ausgleich
wollte aber nicht fallen, weil wiederholt die Kaltschnäuzigkeit beim Abschluss fehlte.
Die Gastgeber beschränkten sich aufs Kontern, was in der 74. Minute belohnt wurde. Bei einem schnellen Tempogegenstoß orientierten sich drei FSV-Verteidiger zum Ballführenden. Er legte zum völlig ungedeckten Mitspieler ab, der mühelos zum 3:1 einschob. Nur zwei Minuten später fast die identische Situation. Ein unnötiger Ballverlust nach eigenem Einwurf führte zum schnellen Gegenstoß, die Flanke von links vollendete der FSV Kühnhausen gekonnt zum umjubelten 4:1, das Spiel war entschieden.
Trotzdem zeigten die Gäste Moral und steckten nie auf. Diese Bemühungen wurden belohnt, als der eingewechselte Will zum 2:4 aus zentraler Position traf, vorausgegangen war eine schöne Einzelleistung von Innenverteidiger Große. Auch danach hatten die Gäste noch Möglichkeiten zum Anschlusstreffer, aber im Abschluss mangelte es an Durchsetzungsvermögen.
Fazit
Platz 6 und 20 Punkte aus 12 Spielen hat dem FSV Harz 04 nach der katastrophalen Premieren-Saison sicher niemand zugetraut. Auch beim Spitzenreiter stand man nicht auf verlorenem Posten, sondern setzte nach der Pause die Akzente.
Ziel für die Rückrunde sollte nun sein, an der Abschlussschwäche zu arbeiten sowie die Fehler im Defensivverbund zu minimieren.
Dass diese junge Mannschaft lernwillig und entwicklungsfähig ist, hat sie im Verlauf der Hinrunde gezeigt. Vielleicht ist dann am Saisonende mehr als der momentane Tabellenplatz 6 möglich. [jl]
Bilder von Tomasz Schmidt:
verfasst von: Admin |
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